Autoverkauf: Diese 8 Betrugsmaschen solltest du kennen & vermeiden!

Betrugsmasche 1: Unwissentlicher Vertragsabschluss durch E-Mail-Bestätigung

Ein Klick ist schnell passiert. Wer ahnt schon, dass er damit den Autoverkauf bereits vertraglich besiegelt hat? Das kann aber passieren, wenn der Kaufinteressent eine Bestätigung deiner Mailadresse bzw. für den Besichtigungstermin möchte. Fingiert der Betrüger die Mail entsprechend, kann mit dem Klick einem Vertrag für den Autoverkauf unwissentlich zugestimmt werden, meistens zu einem viel geringeren Preis als vorgesehen.

Bei dieser Betrugsmasche kommen schnell weitere Forderungen auf dich zu, wenn plötzlich von Defekten die Rede ist, die im Kaufvertrag nicht aufgeführt werden. Das nennt man dann Täter-Opfer-Umkehr, schließlich wolltest du dein Auto auf diesem Weg ja gar nicht verkaufen.

Gegenmaßnahmen: Klicke niemals auf Bestätigungen, wenn du den Käufer nicht kennst und seine Kaufabsichten nicht klar sind. Kommt es zu diesem Fall, solltest du dich auf nichts einlassen und sofort Anzeige wegen Betrug stellen. Da du keine Kenntnis von der Vertragsannahme nehmen konntest, lässt er sich als ungültig anfechten, der Verkauf wäre somit nichtig. Viele unfreiwillige Verkäufer scheuen diesen Weg aus Angst aber und geben sich mit weniger Geld zufrieden. Das kann nicht die Lösung sein!

Betrugsmasche 2: Vertraue keinem unbekannten Käufer

Klar, jeder ist froh, wenn er einen Käufer für sein Auto an der Angel hat. Noch zufriedener kannst du sein, wenn er sogar den aufgerufenen Preis zahlen möchte. Was du bei aller Euphorie aber nie tun solltest: Sensible Dokumente wie Fahrzeugpapiere einscannen und verschicken. Auch die Fahrgestellnummer (FIN) solltest du niemals verschicken. Kommen solche wichtigen Daten in betrügerische Hände, könnte im Ausland ein gestohlenes Fahrzeug mit deiner "verschickten Identität" versehen werden. Dass das als Problem auf dich zurückfallen wird, dürfte klar sein.

Gegenmaßnahme: Um Vertrauen und Transparenz herzustellen, sollten Käufer Papiere sehen können. Aber nur vor Ort und ohne die Chance, Kopien in digitaler Form machen zu können.

Betrugsmasche 3: Nummer auf Kärtchen am Fahrzeugfenster anrufen

Wer kennt sie nicht, die kleinen Kärtchen an der Fahrertür, die einen schnellen Autoverkauf versprechen. Zu verlockend erscheint es, die Nummer auf dem Kärtchen wegen des Versprechens "Höchstpreise in bar" anzurufen.

In aller Regel verbergen sich hinter diesen Nummern aber dubiose Exporthändler, die dir alles andere als einen fairen Preis machen wollen. Stutzig solltest du schon werden, wenn du am Telefon aggressiv unter Druck gesetzt und mit vielen Fragen zum Auto bombardiert wirst. Spätestens dann ist es an der Zeit, aufzulegen: "Danke für nichts!" Es macht angesichts mangelnder Transparenz auch keinen Sinn, dein Auto irgendwo vorzustellen.

Betrugsmasche 4: Abholung durch Dritte erst nach Zahlung / Vertragsabschluss

Käuferschutz ist eine sehr wichtige Sache beim Kauf im Internet. Du solltest aber auf dem Bildschirm haben, dass daraus eine Betrugsmasche zu deinem Nachteil werden kann.

Worum geht es? Du hast ein Inserat online eingestellt, schnell meldet ein Interessent sehr starkes Kaufinteresse nach einer Besichtigung. Später teilt er mit, er kann selbst nicht kommen und beauftragt eine Spedition mit der Fahrzeugabholung. Als vertrauensbildende Maßnahme möchte er dir eine Vorabzahlung zukommen lassen. Das Auto ist weg, kurze Zeit später behauptet der Käufer, das Auto nicht erhalten zu haben. Das überwiesene Geld friert er ein oder er bucht es je nach System zurück. Du hast dann sehr schlechte Karten, wenn du den Verkauf des Autos bzw. den Transport durch eine Spedition nicht konkret nachweisen kannst.

Präventivmaßnahme: Niemals akzeptieren, dass der Autoverkauf durch Dritte durchgeführt wird. Auch Voraus- bzw. Teilzahlungen sind sehr kritisch zu betrachten. Der Verkauf sollte als Geschäft persönlich und in einem Rutsch mit einem Vertrag abgewickelt werden.

Betrugsmasche 5: der Schadenersatz-Forderer

Es geht noch dreister: Du hast im Inserat und im Vertrag alle Vorschäden angegeben, die dir bekannt sind. Das Fahrzeug wird so beschrieben, wie es mit seiner bewegten Historie vor dir steht. Nach dem Verkauf kann es passieren, dass dich ein Betrüger auf angebliche Mängel hinweist oder Schadenersatz für erhöhten Aufwand verlangt. Er droht mit einem Anwalt, solltest du nicht schnell zahlen.

Präventivmaßnahme: Denke je nach Wert des über eine professionelle Fahrzeugbewertung oder ein Wertgutachten nach, um falsche Forderungen entkräften zu können. Überhaupt solltest du nichts tun, bevor das Ganze nicht von der anderen Seite beim Anwalt landet. Diesen Schritt werden Betrüger kaum wagen. Sie spekulieren schlichtweg darauf, dass du dich durch die Forderungen einschüchtern lässt. Viele geben nach, da sie keinen "Ärger" wollen. Aber ist der durch Betrug gemachte Verlust nicht auch ärgerlich?

Betrugsmasche 6: Missbrauch deiner Kfz-Versicherung möglich

Bilder gehören zu einem verkaufsförderlichen Inserat dazu. Schließlich will sich jeder Kaufinteressent im wahrsten Wortsinn ein genaues Bild machen können. Dabei sollte dir aber nicht der schnell gemachte Fehler passieren, das Kennzeichen sichtbar zu machen. Möchte der Kaufinteressent plötzlich weitere persönliche Daten von dir, könnte es ein Betrüger sein.

Details zu deiner Kfz-Versicherung sind tabu. Sonst könnten Betrüger den Versuch unternehmen, in deinem Namen Autoschäden abrechnen zu lassen. Handelt es sich um die Frontscheibe, würdest du das bei der Teilkaskoversicherung gar nicht sofort mitbekommen. Das ist besonders perfide an dieser Betrugsmasche.

Präventivmaßnahme: So wenige Daten wie möglich, nur so viele Daten wie nötig für den Vertrag preisgeben! Extrem neugierige Kaufinteressenten sollten dir verdächtig vorkommen. Ihr Interesse sollte voll und ganz auf dem zum Verkauf stehenden Wagen liegen. Prüfe, ob du das Kennzeichen auf Fotos unkenntlich machen musst.

Betrugsmasche 7: Identitätsklau beim Autoverkauf

Nein, solche betrügerischen Pläne können sich wohl die wenigsten Autoverkäufer vorstellen, aber es gibt sie wirklich. Wieder einmal schickt der Käufer einen Vertreter, weil er angeblich nicht kann. Aber: Alle Ausweisdokumente sind gefälscht bzw. geklaut. Du hat das Auto also nicht an die Person bzw. dessen Vertreter verkauft, der vor dir stand.

Durch schnellen Weiterverkauf schiebt der Betrüger das Problem nun weiter. Der nächste Kunde kann aber gar kein Eigentum erwerben, weil das Auto dem Betrüger rechtlich gesehen nie gehört hat. Im Grunde ist es in deinem Besitz geblieben, der Kaufvertrag war nichtig. Auch wenn du deine Unschuld meistens beweisen können wirst, kommt mit Sicherheit viel Ärger und Aufwand auf dich zu. Falls das Auto wieder in deinen Besitz zurückgeht, fängt der Verkauf wieder bei null an.

Präventivmaßnahme: Ausweisdokumente und Fotos genau checken, bei Zweifeln weitere Dokumente verlangen. Keine Dritten mit Vollmachten akzeptieren, sondern neuen Termin vereinbaren. Will der Käufer das nicht, kann er in jeder Hinsicht keine ehrlichen Absichten haben.

Betrugsmasche 8: Ich habe hier schon einen Vertrag vorbereitet

"Sie müssen nur noch unterschreiben!" Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nicht ganz! Ohne genaue Prüfung (ggf. durch einen Anwalt) solltest du solche Verträge nicht blind unterschreiben. Habt ihr euch vorher bereits auf einen Vertrag geeinigt, könnten heimlich Änderung vorgenommen werden. Diese können dann zu Schadenersatzforderungen führen, wenn die tatsächliche Beschaffenheit des Fahrzeugs vom Vertrag durch Betrug abweicht.

Präventivmaßnahme: Eigentlich musst du dich als Verkäufer um den Vertrag kümmern. Drängt sich der Käufer auf, sollte dir das verdächtig vorkommen. Du kannst beim ADAC Muster für Verkaufsverträge downloaden, die auch den wichtigen Haftungs- und Gewährleistungsausschluss beinhalten.